Lernen neu gedacht: Migration als Wachstumstreiber – auch für Unternehmen

Die Ausstellung „#LearningSystems“ im Rahmen der Vienna Art Week bringt auf den Punkt, worüber wir im Bildungs- und Unternehmensumfeld viel zu selten sprechen: Kinder mit Migrationshintergrund haben enormes Potenzial – kreatives Denken, unternehmerischen Impuls, interkulturelle Erfahrungswelten – und das gilt weit über das Klassenzimmer hinaus.

In vielen Unternehmen fokussieren wir auf Defizite: Was fehlt, woran muss gearbeitet werden. Die Ausstellung erinnert uns daran: Es geht auch um das, was schon da ist.

Migration als Wachstumstreiber – auch für Unternehmen

Österreich ist seit Langem ein Standort, der durch Migration geprägt und gestärkt wird. Im heutigen Wirtschaftsumfeld heißt das konkret: Menschen mit unterschiedlichen Herkunftslinien bringen nicht nur Arbeitskraft, sondern Perspektiven, Wandelkompetenz und Innovationspotenzial mit.

Wenn wir in der Unternehmens- und Personalentwicklung hören: „Diversität als Wert“ – dann geht es genau darum. Fähigkeiten wie Mehrsprachigkeit, kulturelle Reflexion oder adaptives Lernen sind wirtschaftliche Treiber. Wer sie erkennt, gewinnt.


House of Learning Systems: Der Wandel von Lernen

Im House of Learning Systems im Funkhaus wird Lernen nicht als starres System verstanden, sondern als lebendige Praxis: Drachen bauen, verhandeln, eine Melone richtig auswählen. Diese Eindrücke wirken auf den ersten Blick spielerisch – gleichzeitig zeigen sie: Wissen entsteht nicht nur im Lehrbuch, sondern in Alltag, Handlung und Reflexion.

Für Unternehmen heißt das: Weiterbildung darf nicht nur klassisch sein – sie muss interaktiv, erfahrungsbasiert, integrativ sein.


Ressourcenblick statt Defizit-Fokus

Ein zentraler Shift, zu dem die Ausstellung aufruft: Nicht fragen, was fehlt. Sondern erkennen, was da ist. Nicht übersehen, was die Menschen mitbringen.

Besonders Mitarbeitende mit Migrationsgeschichte sind selten „nur“ Empfänger von Weiterbildung. Sie sind Ressource.
Wenn wir diesen Blick übernehmen, verändern wir Haltung, Führung und Organisationskultur – und damit auch das Ergebnis.


Corporate Learning & Potenziale nutzen

Jetzt kommt die Brücke zur Arbeitswelt: Unternehmen stehen heute vor zwei großen Herausforderungen – Fachkräftebindung und Innovationsdruck. Corporate Learning muss deshalb neu gedacht werden – und das heißt konkret:

  • Potenziale von Mitarbeitenden mit Migrationsgeschichte systematisch erkennen.

  • Lern- und Entwicklungsprogramme so gestalten, dass vorhandene Kompetenzen (z. B. Mehrsprachigkeit, interkulturelle Reflexion, Adaptivität) eingebunden werden.

  • Weiterbildung nicht nur als Kostenpunkt, sondern als strategische Investition in Diversität, Innovationskraft und Wachstum sehen.

Das Ziel: Eine Lernkultur, in der Menschen nicht nur lernen müssen, sondern mit ihren Erfahrungen lernen dürfen – und so das Unternehmen mitgestalten.

„ LearningSystems“ zeigt uns, dass Lernen und Wachstum eng zusammengedacht werden müssen – ob gesellschaftlich, bildungs­politisch oder unternehmerisch. Wenn wir beginnen, Vielfalt als aktiv nutzbare Ressource zu begreifen, schaffen wir eine leistungsstarke, zukunftsorientierte Organisation.

Gehen Sie heute einen Schritt weiter – schauen Sie auf die Kompetenzen Ihrer Mitarbeitenden mit Migrationsgeschichte. Fragen Sie nicht nur „Was brauchen sie?“, sondern „Was bringen sie mit?“ – und „Wie können wir gemeinsam wachsen?“

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