Je digitaler die Welt, umso humaner das Microlearning

Lernen ist ein Teil unserer Kultur. Ohne unbewusstes und bewusstes Lernen würde die Welt heute ganz anders aussehen. Wenn also Lernen ein Teil unserer intrinsischen Motivation ist, warum tun wir uns im Erwachsenenalter oft so schwer damit?

Lebenslanges Lernen im beruflichen Kontext sollte durch die Digitalisierung neuen Esprit bekommen. E-Learning Software Programme sind heute sehr weit fortgeschritten. Dennoch werden auch 2019 Präsenzseminare die vorherrschende Form an Trainings sein. Das, obwohl alle Indikatoren deutlich hin zum Aufbau einer überwiegend digitalen Lernwelt zeigen.

Wann ist ein Präsenzseminar erfolgreich? Trainer/innen wissen, dass vor allem zwei Säulen ein Training tragen: fachliche Kompetenz und didaktische Fähigkeit der Vortragenden und wertvolle Inhalte. Diese werden an Wissensstand und Erwartungen der Teilnehmenden angepasst.

Wann ist die digitale Version davon erfolgreich? Mit dieser Frage beschäftigen wir uns täglich intensiv. Die Antwort liegt in der Kombination der Möglichkeiten von LMS und der strategischen Produktion von Microlearnings.

Das LMS kann Lernfortschritt überprüfen, es stellt spannende Lernstrecken zur Verfügung.

Das Microlearning liefert dazu zwei wesentliche Faktoren: (1) Content, der sich an die Teilnehmenden anpasst und (2) einen zentral humanen Faktor, also Menschen, die Wissen tragen und emotional präsentieren. So kann die digitale Lernwelt mit Microlearnings human und dadurch erfolgreich werden:

(1) Content, der sich an die Teilnehmer anpasst: Microlearnings haben die besondere Fähigkeit, Wissen aufs Kleinste und Wichtigste herunterzubrechen. Ein gutes Microlearning zeichnet aus, dass es (a) mehrdimensional, (b) situativ und (c) didaktisch optimiert ist. Diese drei Eigenschaften sorgen für zielgruppenorientierten, digitalen Content.
Storytelling: Ein Microlearning steht nie für sich alleine. Vielmehr muss es in eine Strategie eingebettet sein. Content wird dazu in kleine Textpakete unterteilt und mit Storytelling-Elementen verbunden – bspw. mit einer Heldenreise, einem Cliffhanger. So kommuniziert man Content mittels einer Geschichte, die sich kleinere Episoden teilt. Eine Voraussetzung für den Erfolg dieser Story ist, dass sie didaktisch optimiert wird. Die richtige Wahl des Weiterbildungsinstruments (Microlearning als Lernvideo, Illustration, Audio, Text, App- oder Chatbot-Inhalt) spielt eine ebenso wesentliche Rolle wie die redaktionelle Arbeit am Text – beides ist wichtig für Verständnis und Akzeptanz des Inhalts. 

(2) Ein starker humaner Faktor: Menschen lernen am besten von Menschen. Personenzentrierte Microlearnings vermitteln neben Wissen auch Gestik, Mimik und Sprachfärbung – bestenfalls mit einem Augenzwinkern. Sie kommunizieren Content auf Augenhöhe mit den Usern. Dabei ist es nicht wichtig, immer ein perfektes Lernvideo zu produzieren. Wichtig ist, dass die Instrumente authentisch sind. Wichtig ist, dass die Teilnehmenden anhand der zur Verfügung gestellten Weiterbildungsinstrumente sehen, dass sie wertgeschätzt werden.

Blended-Learning: Personenzentrierte Microlearning Instrumente funktionieren alleinstehend, verpackt in ein Scorm Paket oder bestenfalls als Bausteine eines Blended-Learning Modells. Dabei hat das Microlearning für die Vor- und Nachbereitung von Präsenzeinheiten eine besonders unterstützende und wiederholende Funktion. Es liefert Wissen, ohne gleichzeitig erdrückend zu wirken. Microlearnings unterstützen die Logik von Wissensaufbau, Wissenstransfer und Wissenssicherung. Letzterem wird oft zu wenig Beachtung geschenkt. Vorausschauend produzierte Microlearnings speichern Wissen – in unterschiedlichen Sprachen – und funktionieren auch losgelöst von der Blended-Learning Welt.

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NeuKurs 4D-Methode

Dieses Wissen und unsere Erfahrung haben zur Entstehung der 4D Microlearning Methode geführt: Sie ermöglicht die Produktion eines einzelnen Lernvideos bis zum Design eines Lernkonzepts, das der Firma als Alleinstellungsmerkmal dienen kann. Das 4D Modell ist wirkungsvoll und nachhaltig, weil es jedes Tun in ein Gesamtkonzept einbettet: nach den Anforderungen der Unternehmen gebaut, gibt es Orientierung über Content, Instrumente und Ziele der Trainings. Die 4 Module sind Discover, Define, Design und Deliver:

DISCOVER: Im ersten Modul werden Themen und Ziele der Trainings definiert. Die Unternehmens- und Lernkultur wird abgebildet, inhaltliche Klarheit über Ziele, Themen, Zielgruppen entsteht.

Im Modul DEFINE findet die redaktionelle Arbeit statt: Content wird in Microlearning Text transformiert und in einem offenen Format digitalisiert. Wissen wird methodisch und didaktisch optimiert und mit Storytelling Elementen versehen. Es wird festgelegt, welche Inhalte von NeuKurs und welche Inhalte vom Unternehmen selbst erstellt werden können.

DESIGN: Creative People aus Film, Grafik oder IT produzieren mehrdimensionale Instrumente: Lernvideos, Micromaps, Illustrationen und Texte, digital oder auf hochwertigem Papier – auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden abgestimmt.

DELIVER: Einsatz und Evaluierung der Instrumente findet im vierten Modul statt. Beim Einsatz der Instrumente kann eine Kommunikationsstrategie hilfreich sein, die die Verbreitung der Microlearnings zeitlich und methodisch durchplant.

Beyond Learning

Ein gutes Microlearning Konzept denkt daran, wie Trainings von den Usern aufgenommen werden. Es berücksichtigt den Effekt auf den internen und externen Markenwert. Microlearnings werden vom Onboarding bis zum Qualitätsmanagement genutzt. So unterschiedlich der Content sein kann, eines ist ihnen gemein: sie transportieren die Werte und Kultur des Unternehmens und zahlen damit ganz wesentlich in das Employer Branding ein.

Dieselbe Microlearning Strategie kann zum Ziel haben, das unternehmensinterne Know-How Kunden zur Verfügung zu stellen. Erfolgreiche Unternehmen erzählen heute die unverwechselbaren Geschichten hinter ihren Produkten, sie binden ihre Kunden durch die gezielte Weitergabe von Wissen an sich. Solche Microlearnings machen den First-Level-Support effizient, fördern die Nähe zum Kunden und unterstützen glaubwürdig die Brand Equity.

Eine digitale Lernwelt verliert nicht notwendigerweise an Menschlichkeit. Ganz im Gegenteil: Personenzentrierte Microlearnings ergänzen die digitale Lernwelt und verbinden das Beste aus zwei Welten und schaffen so neue Möglichkeiten: digitales Wissensmanagement ganz nah an den Bedürfnissen von Menschen.

So setzen unsere Kunden personenzentrierte Microlearnings ein.

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“Digitalisierung erklärt wenig, Vernetzung alles.”

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